Das Göttliche Dilemma - Teil 2

Das Göttliche Dilemma oder Die Fraktalisierung des Seins
Problemstellung und Lösungsansatz durch „NICHT-TUN“

Im ersten Artikel zum Göttlichen Dilemma gehe ich davon aus, dass das Höchste Bewusstsein („HBW“) als das „All-Eine“ ohne Fraktalisierung bzw Spaltung nicht zur Selbsterkenntnis gelangen kann.

Diese Spaltung ist Bestandteil des Schöpfungsaktes. Sie führt aber nicht zur Antwort auf die Frage nach dem Sein und setzt einen unendlichen Teilungsprozess nach Innen in Gang. Neugier ist der Auslöser hierfür, die Neugier eines Wesens, das Alles beinhaltet und damit eigentlich perfekt ist. Wäre da nur nicht die Frage: „Wer/Was bin ich?“

Dass diese Frage überhaupt gestellt wird, dürfte unzweifelhaft sein. Sie wird über das Fraktal nach unten weitergegeben und ist auch beim Menschen angekommen. Womöglich ist es die erste philosophische Frage überhaupt, und sie hat unserer ganzen Art keinen Frieden gebracht. Im Gegenteil, sie hat uns einen Mangel an Selbst-Kenntnis aufgezeigt und uns in Zweifel über die Beschaffenheit des Seins gestürzt – die Weitergabe des Dilemmas.

Über die Frage nachzudenken hilft nicht weiter. Weder uns, noch dem HBW, noch allen Stufen von Bewusstheit dazwischen. Die Fraktalisierung ist ein mangelhaftes Experiment, das niemals endet. Die Aufgabe der eigenen Existenz führt wohl zu sehr zweifelhaften Ergebnissen… ABER: Wenn auch die Frage nicht zweifelsfrei beantwortet wird, so gibt es doch einen Weg, (zumindest als Mensch) im Frieden mit sich zu sein, anstatt sich mit DER FRAGE zu zermartern.

Die Suche nach dem Nirwana, der Wunsch nach der Ich-Auflösung, Kontemplation und Zen… sie alle haben Eins gemeinsam: Die „Überwindung“ des Selbst. Es sind friedvolle Augenblicke, wenn man den gewünschten Zustand – zumindest für einen Augenblick – erreicht hat. Ob man (als Mensch) „Gottes allumfassende Liebe“, Gott (himself), „Alles-ist-Eins“, „kosmischen Frieden“ „die Transzendenz des Ego“ oder „wir sind alle verbunden“ spürt, ist irrelevant – in diesem Augenblick sind wir im Frieden mit Allem. Meist hat eine solche Erfahrung positive Auswirkungen auf die weitere Lebensführung/philosophie. Ein Teil diesen Friedens ist nun gelebt, erfahrbar geworden.

Er hat eine sehr simple (Teil)Ursache: Das Loslassen der Frage.

Es ist grundsätzlich logisch, dass der Ausstieg aus jeglichen Gedanken über ICH, SEIN und SELBST massiven Frieden bringt. Der Bezugspunkt „eigene Existenz“ fällt vollständig weg – und übrig bleibt friedvolle Akzeptanz von allem-was-ist, sowie Staunen. Selbstverständlich fühlt sich das heilig an!

Klar: Diese Momente gehen vorüber. Sie können reflektiert oder angestrebt werden. Auch stellen sie für uns die Verbindung zu etwas Höherem oder gar zu ALLEM dar. Ob dem HBW diese Verbindung ebenfalls gegönnt ist?

Sei es wie es sei: „Die Frage“ bleibt erhalten.

Ich behaupte: Gott ist NICHT allwissend.

S.