Die Fraktalisierung des SEINS
Problemstellung und Lösungsversuch durch "Tun"
Ich lasse in diesem Beitrag die Religion beiseite.
Mir geht es um die Konsequenzen eines angenommenen Höchsten Bewussten Wesens („HBW“).
Es geht um eine ultimative Schöpferkraft, das All-Eine, den Hyperquell, den kosmischen Kraken „Te Wheke“ ….
… und um seinen Konflikt mit der Selbsterkenntnis.

Der Erste Mangel
Ich – Strider – behaupte:
Wenn es ein HBW gibt,
ist es allein.
hat es keinen Spiegel im Außen (zum All-Einen gibt es kein „Außen“).
kann es sich nicht selbst betrachten.
- empfindet es Mangel.
Das HBW ist zu Denken in der Lage. Es stellt vermutlich also auch Fragen.
Das HBW hat auch einen Körper. Selbst wenn die Selbstwahrnehmung aus dem gesamten Kosmos besteht, wird es bemerken, dass es „irgendwie darin“ ist.
Irgendwann wird die Frage kommen:
WER BIN ICH?
– gefolgt von
BIN ICH ALLEIN?
… und da ist niemand, der antwortet.
Kernproblem
Auch ohne Körper wird das HBW sich irgendwann die Frage stellen, was das eigene Sein „ist“.
Ich unterstelle dieser Entität einen Prozess, den wir selbst als „Erwachen“ bezeichnen. Wie sollte es anders sein? Einem Wesen das sich seiner selbst bewusst ist, kann ich keine Entwicklung absprechen – zumal selbst ich einen solchen Prozess erleben kann.
Nur … wie soll man Außenbetrachtung erlangen, wenn man „Alles“ ist?
Für diese Problemstellung ist eine weitere Fähigkeit erforderlich, nämlich Unterscheidung. Das beinhaltet, es müsste etwas zu beobachten sein, das nicht Teil des HBW ist.
Alles, was das HBW nicht ist, müsste Außerhalb von ihm sein.
Selbstreferenz als Komplikation
Zeit bedeutet „die Wahrnehmung von Veränderung“ – zumindest von meiner linearen Perspektive aus.
Der Pool der Möglichkeiten müsste irgendwann das Konzept von „Unterschiedlichkeit“ hervorbringen?!
Wenn das geschieht, ist auch Selbstreflektion möglich.
Also: die Möglichkeit, Veränderung wahrzunehmen.
Irgendwo in der Tiefe von allem Lebendigen – Pilz, Baum, Hund, Mensch – ist Veränderung essentiell. Unterschiede werden bemerkt und verglichen. Mal instinktiv, mal bewusst.
Etwas mit sich selbst zu vergleichen ist lediglich ein Abgleich in der Zeit.
Erst war ich so, jetzt so.
„Ich“ ist ein Prozess – ein weiteres „Problem“, wenn Echtzeitüberwachung eine Außenperspektive erfordert.
Ich bin überzeugt davon, dass das HBW ebenfalls damit in Kontakt geriet.
(Argumente oder Impulse gern in die Kommentare!)
Der erste Riss
Die einzige Option ist also, in die Spaltung zu gehen.
Das Konzept der Unterscheidung ist logische Konsequenz.
Allerdings: Hier wohnt auch das erste Empfinden von Dualität.
Daraus erwächst wiederum ein neuer Konflikt, denn das HBW kann sich nun nicht – wie gewünscht – in seiner Gesamtheit sehen, sondern lediglich als Fragmente.
Das was größer ist als „die Summe seiner eigenen Teile“ erkennt es so jedenfalls nicht.
Das Fraktal entsteht
Ziel für dieses allumfassende Einzelwesen ist eine vollständige Selbstwahrnehmung.
Da wir hier von der ultimativen Schöpferkraft reden, erschafft es testweise eine von außen betrachtbare Kopie von sich. Vielleicht hat es mit Miniaturmodellen begonnen – wer täte das nicht?
Nun müssen die Fragmente eine hohe Ähnlichkeit vom Gesamten besitzen.
Etwas, dessen Abspaltungen dieselbe Struktur hat wie das Große Ganze. Etwas, das dem „Gesamt-HBW“ so ähnlich wie nur möglich ist.
(… und aus etwas, das ALLES sieht – nur sich selbst nicht … wird etwas, das sich scheinbar gegenseitig sieht – aber nicht mehr Ganz ist.)
Ein groß angelegtes Experiment. Viele mögliche Entscheidungen bilden ein Gesamtkonzept des Selbstverständnisse. Oh – und „freier Wille“ gehört natürlich dazu. Alles soll realistisch sein.
Derweil setzt sich das eigentliche Problem in den bewussten Fragmenten fort.
Diese stellen sich die gleichen Fragen, haben aber nun die Möglichkeit, sich in einem Gegenüber zu spiegeln. Außerdem ist es nötig, deren Reaktionen aufeinander zu beobachten.
Die übergeordnete Selbsterkenntnis kann außerdem auch nur erfolgen, wenn die Testsubjekte ihrerseits den Schöpferakt vollziehen, indem sie ebenfalls Miniaturmodelle erschaffen. Immerhin sollen sie sich am Original orientieren…
Auszug Begriffserklärung „Fraktal“ (Wikipedia):
[Diese Gebilde oder Muster besitzen im Allgemeinen keine ganzzahlige Hausdorff-Dimension, sondern eine gebrochene – daher der Name – und weisen zudem einen hohen Grad von Skaleninvarianz bzw. Selbstähnlichkeit auf.
Das ist beispielsweise der Fall, wenn ein Objekt aus mehreren verkleinerten Kopien seiner selbst besteht.]

Fazit
- Das HBW ist größer als die Summe seiner Teile.
- Auch dieses Wissen beantwortet nicht die Frage „Was ist mein SEIN?“
- Das HBW ist nach innen hin unendlich.
- Wir als Mensch sind dem HBW in seiner Grundstruktur ähnlich.
PS:
Selbstverständlich besteht mein Körper nicht aus Galaxien.
Auch hat mein Geist nicht wissentlich den Rand des aktuellen Universums berührt.
Ich behaupte trotzdem, dass es eine Lösung für das Problem gibt.
Da sie nicht dauerhaft sein kann, entsteht überhaupt erst das Göttliche Dilemma, mitgetragen von uns und unserem fraktalen Sein.
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